Sonne, Wind und Biomasse sind die Energieträger der Zukunft. Gerade für den Ausbau von Windenergie gibt es gute Gründe. Schon heute produzieren Windenergieanlagen an Land günstigeren Strom als neu erbaute fossile Kraftwerke. In 2017 macht der Anteil an der gesamten Stromerzeugung aus Windenergie 16,13 Prozent aus. Bis 2020 soll dieser auf bis zu 30 Prozent steigen. Auch der kleine Ortsteil Hassenhausen der Gemeinde Fronhausen möchte Ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Im Herbst 2016 gab es endlich grünes Licht für den Baustart der geplanten vier Windenergieanlagen, sodass der gesamte Windpark im Dezember 2017 in Betrieb genommen wurde.
Nach langer Planungsphase und Baubeginn im März 2017 stehen nun auf den Flächen der Waldinteressenten Hassenhausen insgesamt vier Windenergieanlagen des Typs Nordex N 131. Die Anlagen haben eine Nabenhöhe von 134 m und einen Rotordurchmesser von 131 m. Somit erreicht eine Windenergieanlage eine Gesamthöhe bis 200 m. Der Turm einer Anlage besteht aus 80 m Stahlbetonelementen und einem 54 m hohen Stahlturm. Am unteren Ende hat der Turm einen Durchmesser von 6 m. Zum oberen Ende schmälert er sich auf 4 m. Die ausgefeilte Technik der N 131 ist gezielt auf niedrige Windgeschwindigkeiten ausgelegt und hat eine Nennleistung von 3 MW. Durch die große vom Rotor überstrichene Fläche von 13.478 Quadratmeter ist die Anlage besonders effizient und ertragsstark und hat eine um 25 % höhere Kapazität als ihr Vorgänger. Mit einer Gesamtleistung von 12 MW erzeugen die Windenergieanlagen jährlich ca. 30.000.000 kWh, womit bis zu 10.000 Haushalte mit Strom versorgt werden können. Die Kohlenstoffdioxid- Einsparungen belaufen sich pro Jahr auf 23.000 Tonnen.
Regionale Wertschöpfung, Naturverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Nach diesen Ansprüchen erfolgte die Realisierung des Windparks in Hassenhausen. Mit der ABICON GmbH, als regionalem Projektentwickler der Windenergieanlagen, konnte die Planung über die Inbetriebnahme bis hin zur technischen und kaufmännischen Betriebsführung zielführend umgesetzt werden. Als Moderator zwischen Energieversorgern, Behörden, Investoren und Bürgern, ist das Team der ABICON bestehend aus Agraringenieuren, Geographen und Umweltspezialisten, vor allem auf die Erhaltung der Natur fokussiert.
Unter Einhaltung aller Naturschutzziele erstreckte sich der Untersuchungszeitraum über einen Zeitraum von zwei Jahren. Es wurden Flora und Fauna untersucht. Eine umfangreiche Biotoptypenkartierung stellte sicher, dass keine wertvollen Lebensräume überbaut wurden. Bezüglich der Fauna wurden Vögel, Amphibien sowie Fledermäuse und weitere Säugetiere erfasst. An Stellen wo kein Kompromiss oder eine Umlegung der Planung möglich war, sowie die Planung von Gesetzes wegen nicht untersagt ist, wurden Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen auf anderen Flächen erstellt. Ein zu nennendes Beispiel ist die Nutzungseinstellung im Wald (Ruhezone für Tiere) und das Aufhängen von Fledermauskästen.
ABICON steht für regionale Wertschöpfung. Ein großer Nutzen des Windparks liegt in der Bereitschaft der Grundstückseigentümer, ein Projekt zu befürworten, dass für alle Beteiligten rentabel ist. Aus diesem Grund wurden für den Bau des Windparks viele regionale Firmen mit einbezogen. Für die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Marburg ist eine Beteiligungsmöglichkeit vorgesehen. Sie haben dann die Möglichkeit aktiv die Energiewende in Ihrer Region voranzutreiben und profitieren gleichzeitig von einer attraktiven Rendite. Obwohl der Sitz des Windpark Hassenhausen GmbH & Co. KG nicht in der Gemeinde Fronhausen ist, kommt der Kommune die volle Summe der Gewerbesteuereinnahme zu Gute.
Für die hervorragende Kooperation möchten wir uns noch einmal bei den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Fronhausen, den Waldinteressenten Hassenhausen und allen Beteiligten bedanken und freuen uns auch zukünftig auf eine gute Zusammenarbeit.